Parlar cantando

Norditalienische Musik des
14. Jahrhunderts

Werke von Jacopo da Bologna, Francesco Landini, Gheradello da Firenze u.a.

„Parlar cantando“ - singend sprechen. Eine Praxis im Italien des 13. und 14. Jahrhunderts Gedichte laut zu rezitieren. So wie unsere Zeit eine visuell geprägte Zeit ist, in der sehr viele Informationen lesend und schauend aufgenommen werden, so war der mittelalterliche Mensch ein auditiver Mensch, darauf angewiesen, sich sein Wissen hörend und nachsprechend anzueignen. Der Rezitator kleidete das Gedicht mit seiner Stimme in Klang – vestiva il canzon. Hier konnten die Grenzen zwischen Wort und Musik aufgelöst, zu einem improvisierten Sprech - Gesang gestaltet werden. Die feste polyphone Komposition stellte nur einen Teil der italienischen Musikpflege dar, den weitaus größeren bildete die Kunst des Improvisierens. Die Musik der norditalienischen Kulturzentren Verona und Florenz steht im Mittelpunkt dieses Programms.